Home

 

Radtouren

 

Seenradweg 2007

Ostseeradweg 2006

Tauernradweg 2004

Frankfurt-Berlin 2002

Ostseeradtour 2002

SchwiegerMutter 2002

Neckar-Donau 2001

Tauber-Altmühl 2001

Dänemark 1998

 

Mehr Urlaub

 

Griechenland 2002

Boot & Bike 2007

 

Links

Tauber-Altmühl-Donau 2001

Teil 2 von 6

15.7.2001: Bad Mergentheim - Bettwar

Morgens mit Familie Kohler gefrühstückt, dann hinaus ins unfreundliche Wetter. Kurz hinter Bad Mergentheim fällt uns in Merkelsheim der windschiefe Kirchturm auf, wohl ein Zeugnis vergangener dörflicher Zimmermannskunst. Es ist Sonntag, und wir fahren durch herrlich kaffige Sonntagsvormittagsatmosphäre, Glockengeläut und Kuhstallduft.Familien Kohler und Taplick
Nach wenigen Kilometern hat uns Familie Kohler eingeholt, worüber sich besonders Carolin freut. Die schwatzt fröhlich mit Tochter Verena, kilometerlang. Das Ganze im ständigen Nieselregen bei grauverhangenem Himmel. Der Radweg führt fröhlich bergauf und bergab, von wegen Tauber"tal". In munterer Unterhaltung vergeht die Zeit trotzdem wie im Flug.
Nach 30 km gegen 11:30 dann Pause in einem Dorfgasthaus in Creglingen. Spielecke für die Kinder, Obstler für uns. Gegen 13 Uhr weiter, immer noch im Nieselregen und immer noch bergauf und bergab. Vor Rothenburg schließlich, im Dorf mit dem sprechenden Namen "Bettwar", lockte uns dann ein Gasthof mit dem Schild "Zimmer frei". Zwar ist es erst knapp 15 Uhr, aber den weiteren Tag mit Familie Kohler zu verbringen, ist verlockend. Und außerdem trockener als die Weiterfahrt. Also haben wir uns dort einquartiert; Verena und Carolin freuen sich sehr. Den restlichen Tag haben wir mit Duschen, gammeln und schließlich in der Gaststube verbracht. Die Kinder toben fröhlich herum, die Eltern freuen sich bei Wasser, Radler und Bier. Zeitgleich läuft die Tour de France - die armen Kerle können nicht spontan im nächsten Gasthof einkehren.

ca. 45 km, Netto-Durchschnitt 15,9 km/h

16.7.2001: Bettwar - Rothenburg

Das geplante Ausschlafen wurde von einer fröhlich herumkrabbelnden Johanna zunichte gemacht. Dabei lädt das Wetter zu nichts anderem ein als zum Schlafen - so wie es die ganze Nacht geregnet hat, regnet es morgens weiter.
Frühstück zusammen mit den Korschenbroichern. Schließlich lässt sich der Aufbruch nicht weiter hinauszögern, um 10 Uhr geht's hinaus in den kalten Regen. Nach den ersten Hügeln ist's dann auch wieder warm. Dann der Anstieg nach Rothenburg, der nur schiebend zu bewältigen ist. Zur Erheiterung der Kinder wirft Gabi eine Bananenschale den Abhang herunter, die dann fröhlich winkend in einem Busch hängen bleibt.
Nach der verheißungsvollen Einfahrt durch ein Tor der Stadtmauer trennen sich dann unsere Wege, Verena und Carolin verabschieden sich. Die Korschenbroicher wollen weiter Richtung Nürnberg. Mittlerweile hat der Regen zwar aufgehört, trotzdem ist es kalt und grau. Rothenburg ob der TauberWeil wir Rothenburg und seinen Sehenswürdigkeiten etwas mehr Zeit spendieren wollen und uns die bepackten Räder lästig sind, suchen wir gleich wieder ein Quartier. Dies glückt schnell, danach endlich los zur Stadterkundung. Rothenburg hat einen geschlossenen mittelalterlichen Stadtkern und ist komplett von einer Stadtmauer umgeben. Der Eindruck täuscht trotzdem, Rothenburg ist in den letzten Kriegstagen zu 45% zerstört worden. Nach dem Genuss von "Schneebällen", furztrockener, geschmackloser, dauerhaltbarer Gebäck"spezialitäten", nehmen wir an einer Stadtführung teil. Sehr informativ, Johanna schläft allerdings dabei im Hänger ein. Danach noch ins Käthe Wohlfahrt Weihnachtskaufhaus, von dem Carolin hellauf begeistert ist und uns eine Kitschvergiftung droht. Anschließend ins Kriminalmuseum mit mittelalterlichen Folterinstrumenten, in dem wir unser Vokabular um "Schandmaske", "Halsgeige" und "Bäckerstuhl" erweitern konnten und Carolin möglichst wenig über die ausgestellten Gegenstände erklärt haben.
Schließlich zurück zum Gasthaus. Wir waren doch erstaunt, welch starker Touristenmagnet Rothenburg ist. Das Stadtbild wird von Scharen von Japanern geprägt, außerdem hört man sehr viel amerikanisch. Aufschriften in Läden sind deutsch, englisch und japanisch. Laut Stadtführerin besteht die internationale Deutschland-Besichtigungstour aus den Stationen Loreley-Heidelberg-Rothenburg ob der Tauber-Hofbräuhaus-Neuschwanstein. Und je nachdem, ob die Japaner Filzhüte aufhaben oder nicht, kann man ersehen, welche Richtung ihre Rundtour hat.
Abends haben wir noch das Bett von Catrin zusammengebaut. Mindestens 6 Latten des Lattenrostes mussten in ihre ursprüngliche Halterung zurückgeboxt werden.
Hoffentlich wird das Wetter morgen besser, der Wetterbericht weckt wenig Hoffnung.

satte 7 km, Netto-Durchschnitt 9,9 km/h

17.7.2001: Rothenburg - Wasserzell (Ansbach)

Morgens der prüfende Blick zum Himmel: Es ist trocken, aber es dräuen dunkle Wolken. Auf dem Weg aus Rothenburg heraus noch die Spitalbastei angesehen, bevor wir dann solange außen an der Stadtbefestigung entlang fahren, bis wir auf den Beginn des Altmühl-Radweges stoßen. Kurz später haben wir - allerdings schiebend - die "Frankenhöhe" erklommen, danach wird es sehr ländlich. Sanft hügelig geht es durch Mittelfranken. Nach einer Pause in Colmberg verlassen wir dann gleich wieder den Altmühl-Radweg, um auf der "Burgenstraße" den direkten Weg nach Ansbach zu nehmen. Laut der Wirtin im Rothenburger Gasthaus soll es dort nämlich ein tolles Spaßbad geben.
Es ist nach wie vor trocken, aber bedeckt und ziemlich kalt! Interessanterweise ist auf diesem Teilstück gleichzeitig der "Karpfenradweg" ausgeschildert; wir haben keine Ahnung, wie der Weg zu seinem Namen kommt. Bald stoßen wir auf eine Bahnlinie, die Catrin nach einem prüfenden Blick in die Karte fachmännisch als reine Güterverkehrsstrecke identifiziert. Kurz danach rauscht ein ICE an uns vorbei... (Spätere Nachforschungen im Web haben ergeben, dass es mehrere fränkische Karpfenradwege gibt. Unter www.karpfenradweg.de ist auch einer beschrieben.)
AnsbachIn Wasserzell, kurz vor Ansbach, halten wir an einem kleinen Spielplatz, um zu picknicken. Die Kälte treibt uns allerdings schnell weiter. Bei der Touristeninfo im Zentrum von Ansbach haben wir nach einer preiswerten Bleibe gefragt.
Daraufhin hat die sehr nette Dame uns zu einem Bauernhof in Wasserzell vermittelt, wir müssen bereits daran vorbeigefahren sein. Zurück, Gepäck abladen, dann Ansbach besichtigen. Die Stadt ist scharf geteilt zwischen der mittelalterlichen Altstadt und den Rokoko - Prunk- und Protzbauten des letzten Markgrafen, der nach den Bauten allerdings auch pleite war. Hübsche Geschäftsstraßen mit "normalen" Läden.Schlafwagen
Schließlich nach Wasserzell zurückgefahren mit zwei schlafenden Kindern im Hänger, um im Dorfgasthaus von Wasserzell gar nicht mal schlecht zu essen.
Schnell die Kinder ins Bett gebracht. Der "Aufenthaltsraum" unserer Bauernhof-Pension wird bereits von den einquartierten Arbeitern in Beschlag genommen, so setzen wir uns noch kurz mit einer Flasche Rotwein vors Haus, bis es uns endgültig zu kalt wird.

42 km, Netto-Durchschnitt 15,2 km/h

zurück Anfang weiter Home

© Martin Taplick, 23.03.2002. Letzte Änderung 08.03.2008