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Teil 1 von 2

Manchmal hilft Werbung. Irgendwann im Frühjahr 2007 erreichte mich eine E-Mail, in der ein interessantes Urlaubsangebot gemacht wurde: Eine einwöchige Schiffsreise auf einem kleinen Boot im Mittelmeer, tagsüber Radtouren an der Küste. Als ich Catrin davon erzählte, war Sie gleich Feuer und Flamme. Genau das richtige für die Herbstferien! Zuvor musste jedoch noch die Unterbringung der Kinder geklärt werden. Die Große fuhr eine Woche mit den Turnern aufs Trainingslager. Die Kleine wurde von Oma Otti versorgt, die dankenswerterweise für die Urlaubswoche zu uns kam.

Montag, 08.10.07

Der Wecker piepst um 3:30 Uhr, das Taxi holt uns um 4:00 Uhr ab. Wir schleichen uns mehr oder weniger leise aus dem Haus, Oma Otti schläft. Wenigstens können wir guten Gewissens gehen, weil wir am Abend zuvor Carolins geflüchtete Maus Cappuchino endlich doch gefunden und wieder in den Käfig verfrachtet haben. Der Flug nach Dalaman geht halbwegs pünktlich. Gegen Mittag sind wir im Club Calbis in Dalyan, der zum Großteil vom Reiseveranstalter belegt wird. Mit uns kommt noch Jannica aus Hamburg an, die auch aufs Boot will. Viele andere werden die nächste Woche im „Club“ verbringen. Wir entspannen den Rest des Tages am Pool und schauen uns zwischendurch den Ort an.
Ausflugsboote in DalyanDalyan liegt am gleichnamigen Fluss zwischen einem Binnensee und dem Meer. Dutzende von Ausflugsbooten zeugen davon, dass hier zur Hochsaison viel Rummel sein muss. Am Wasser liegen die Ausflugslokale aufgereiht wie an einer Perlenkette. Abends gegen 21:00 Uhr treffen unsere Mitreisenden mit Fliegern aus Düsseldorf und  München ein und wir werden ins Ortszentrum transportiert. Dann geht es mit einem der Ausflugsbötchen den Fluss hinab Richtung Meer – komplett im Dunkeln durch ein Gewirr von Schilfinseln.Uns ist nicht klar, wie der Kapitän den Weg findet. Wir gleiten an einer Felswand mit monumentalen griechischen Felsengräbern vorbei, die zur antiken griechischen Stadt Kaunos gehören. An der Mündung des Flusses bleiben wir im flachen Wasser stecken und benötigen mehrere Anläufe, bis wir die Sandbank überwunden und das Meer erreicht haben. Nach Auskunft von Christian, unserem „Teamer“, ist das völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Kurz darauf erreichen wir die „Ugur Kaan“ in der Ekincik-Bucht, unsere Bleibe für die nächsten 6 Tage. Uns erwartet eine große, gedeckte Tafel. Über Salat, Hirse und Bohnen-Lamm-Eintopf lernen wir langsam unsere Mitreisenden kennen. Schließlich ziehen wir uns in unsere winzige, etwas muffige Kabine zurück, einige andere holen sich ihr Bettzeug heraus und schlafen auf Matratzen an Deck.

Dienstag, 09.10.07

Radtransport zum StrandMorgens wird es laut und es schaukelt, Catrin schläft dennoch weiter. Gegen 8:00 Uhr tauchen wir an Deck zum Frühstück auf. Hurra, es gibt genießbaren Tee! Auch Oliven sind gar nicht schlecht zum Frühstück. Wir fahren mit dem Boot die felsige Küste entlang. Am Strand bei Sarigerme werden wir mitsamt der Räder ausgesetzt und kommen uns in Radlerkluft mit Helm am Sandstrand etwas seltsam vor. Dann geht es auf eine ruhige 30 km Tour, erst flach, dann einen Hügel hinauf. Bucht von SarsallaOben haben wir einen wunderschönen Blick auf die Sarsalla-Bucht, in der uns unser Boot schon erwartet. Anschließend baden wir im warmen Meer und liegen an Bord in der Sonne. Das Abendessen wird ergänzt um ein paar kleine, gegrillte Fische, die kurz zuvor noch im Meer um unser Boot herumgeschwommen sind. Der Abend versickert in aller Ruhe mit Gesprächen, Lesen und Musik.

Mittwoch, 10.10.07

Verlassene Stadt KayaköyüUm 6:30 Uhr weckt uns der Schiffsdiesel. Zwei Stunden später erreichen wir die Bucht Gemeler, wo wir mit den Rädern abgesetzt werden. Dann geht’s mit moderater Steigung bergauf. Wir besichtigen die „verlassene Stadt“ Kayaköyü , aus der in den 20er Jahren die griechischen Bewohner von Atatürk vertrieben worden sind. Sie ist überraschend groß, in ihrer Blütezeit sollen hier 25.000 Einwohner gehaust haben. Die Häuserruinen ziehen sich den Hang hoch, zwischendurch winden sich steile, steinige Pfade. Zu Mittag essen wir in einem der dortigen Restaurants, leider ist die Hälfte der Vorspeisen aus der Karte nicht zu haben. Als es wieder losgeht, müssen wir eine saftige Steigung herauf. Herunter geht es anschließend eine dreispurige, vielbefahrene Straße bis zu einem Kiesstrand, wo wir kurz ins Wasser springen. Zurück die Straße hinauf lassen wir uns praktischerweise im Minibus transportieren. Anschließend fahren wir im Pulk bis Fethiye und zum dortigen Hafen, wo unser Boot bereits auf uns wartet. Zum Abendessen gibt es gebratenen Fisch, der diesmal überaschend gut schmeckt. Bei einigen regt sich ein leichter Unmut über die haarscharf kalkulierte Menge des Essens. Zum Ausgleich haben wir abends Freigang in der Innenstadt von Fethiye. Sammelpunkt ist die Bar/Kneipe „Car Cemetry“ mit nicht ganz billigen Cocktails. Zuvor nutzen Catrin und ich (eigentlich eher Catrin) die Gelegenheit, Mitbringsel für unsere Daheimgebliebenen zu erwerben. Christian ordert eine Wasserpfeife, an der einige Mutige dann den Rest des Abends heftig saugen. Tabak mit Apfelaroma – nun ja. Als wir spät Abends aufbrechen, quillt mir der Qualm aus allen Ritzen – so fühle ich mich zumindest. Zurück auf dem Boot verlegen wir unser Nachtlager auch aufs Oberdeck. Es ist zwar laut, aber die Luft ist deutlich besser als unter Deck.

Donnerstag, 11.10.07

Flussdurchquerung mit RadNach dem Frühstück brechen wir mit einer auf 9 Personen leicht geschrumpften Mannschaft auf. Die von Christian am Vortag im Hafen von Fethiye gereinigten und in Öl ertränkten Schaltwerke rattern etwas weniger als die Tage zuvor. Die im Reiseprospekt angekündigte Tour durch die Saklikent-Schlucht fiel leider aus, die Begründung habe ich nicht mitbekommen, aber Christian berief sich auf die oberste Reiseleitung. Die Ersatztour geht über staubige Pfade bis zu einem Strand, wo ein Flüsschen ins Meer mündet. Hier ist Christian ratlos, weil die letzte Woche noch vorhandene Brücke plötzlich verschwunden ist. Der Restaurantbesitzer daneben bestätigt uns, dass die Brücke zum Saisonende abgebaut worden ist – man könne an der Mündung aber den Fluss durchwaten. Catrin und ich freuen uns über die Eingebung, derzufolge wir heute morgen unsere Tewa-Sandalen angezogen haben. Catrin schreitet voran ins Wasser und erkundet den Weg, Ogün greift sich sein Rad und balanciert hinterher. Nachdem anschließend Christian und ich unsere Räder über dem Kopf tragend zum anderen Ufer waten, folgt uns der Rest der Gruppe. Auf der anderen Seite werden wir von einer Mittagsrast in einem urigen Strandrestaurant belohnt. Der Chef wirft für uns den Grill an, auf dem er anschließend Köfte und Sish (Lammspießchen) mit viel Liebe und viel Fett grillt. Etwas mühsam wälzen wir uns geraume Zeit später satt vom Lager und kämpfen uns anschließend den nächsten Hügel hoch, leider neben der Schnellstraße. Herunter geht es in die Günluklü-Bucht, vorbei an einem frisch zum Saisonende / Schulanfang geschlossenem Campingplatz und einer Nobel-Hotelanlage. Das Abendessen auf dem Boot ist reichhaltig und vor allem lecker – Hähnchen-Gemüsepfanne, Bulgur, Bohnen-Knoblauch-Salat und Blattsalat. Abends bringt Anke aus Münster einigen von uns Poker bei, sie hat ein Set mit Karten und Jetons mitgebracht. Der Ohrenkneifer, der plötzlich auftaucht und am Tischrand hin- und herläuft, wird von den Mädels Anne, Andrea und Lilo gleich auf den Namen „Hans-Ali“ getauft. Leider lässt Hans-Ali schon wenig später sein Leben, er war unvorsichtig und warf sich vor Ankes Kartenstapel.

 

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© Martin Taplick, 23.02.2008. Letzte Wartung am 21.03.2008