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Tauernradweg 2004

Teil 2 von 4

Mittwoch, 28.7.04: Bruck - Bischofshofen

KitzlochklammDas Frühstück war recht mager. Um 9 Uhr sind wir wieder auf den Rädern. Nach ca. 16 km halten wir bei der ersten Sehenswürdigkeit des Tages, der Kitzlochklamm. Die Rauriser Ache fräst sich hier ihren Weg zwischen engen Felswänden hindurch bis ins Tal. Wir folgen den Hinweisen für Radfahrer, die uns vor dem starken Gefälle gefolgt von einem nicht minder steilen Anstieg warnen. Also parken wir lieber die Räder und laufen erst steil bergab, dann wieder steil bergan. Nach dem hier zu Lande üblichen Eintrittsgeld für Naturschönheiten laufen wir auf Holzstegen und -treppen durch die sehenswerte Klamm. Catrin kehrt mit Johanna zwischendurch um, ich laufe mit Carolin bis zum Ende. Es zieht sich zeitlich etwas hin, doch endlich sind wir wieder bei den Rädern und halten erst bei der nächsten Klamm, der Liechtensteinklamm.Liechtensteinklamm Diese ist besser mit dem Rad zu erreichen. Erst mal (Nach-) Mittagsrast, dann Eintritt bezahlen und hinein. Die Liechtensteinklamm ist noch ein gutes Stück spektakulärer als die Kitzlochklamm - eine enge Felsschlucht, in der es unten tost und oben tropft. Wir werden teilweise durch dunkle Tunnel im Fels geführt. Auch hier dauert es einige Zeit, bis wir weiterfahren. Nach Taxenbach wird das Tal allmählich enger und der Radweg verläuft entlang der alten Bundesstraße. Vor uns baut sich der imposante Felsklotz des Tennengebirge auf. Die Hauptroute führt jetzt ein recht steiles Stück hinauf bis zum Ausgleichsbecken des Kraftwerks Schwarzach. Wir verkneifen uns den im Reiseführer angepriesenen herrlichen Ausblick und fahren weiter auf der Straße, zwar mit weniger Ausblick, aber auch mit weniger Steigungen.

LiechtensteinklammAm fortgeschrittenen Nachmittag stellt sich die Frage der nächsten Unterkunft - wir wissen nicht recht, ob wir es wagen sollen zu campen - bislang ist es heute jedenfalls trocken geblieben. Und zum nächsten Campingplatz hätten wir laut Reiseführer schon einige Kilometer früher auf die andere Seite der Salzach wechseln müssen. Catrin entscheidet sich für die Suche nach einer festen Unterkunft. Mein Rücken liegt eigentlich auch lieber auf einer Matratze statt auf einer Isomatte. Jaja, das Alter. Gegen 17:30 Uhr jedoch, 5 km hinter Bischofshofen (noch vor Pfarrwerfen), führt uns vom Radweg ein Hinweisschild zum Campingplatz "River Pub" auf einem Wehr über die Salzach, das in unserem Radwegeführer nicht vermerkt ist. Da die Kinder unbedingt im Zelt schlafen möchten, entschließen wir uns mal wieder spontan und steuern den Campingplatz direkt an der Salzach an. Wir werden sehr freundlich von einer Dame begrüßt, die den kleinen Campingplatz anscheinend alleine bewirtschaftet. Sie hat Schweinebraten mit Kartoffelsalat für uns und Fertigpizza für die Kinder. Zwar ein kulinarischer Tiefschlag, aber wir werden satt und billig ist's auch. Wir zahlen nur 13€ für die Übernachtung. Die Kinder toben fröhlich herum und Weizen vom Fass bei traumhaftem Blick auf das Tennengebirge beglückt auch uns.

55,6 km, Durchschnitt 15,95 km/h

Donnerstag, 29.7.04: Bischofshofen - Hallein

TennengebirgeDie Nacht im Zelt war recht frisch und am nächsten Morgen war erwartungsgemäß das ganze Zelt innen nass von Kondenswasser. Aber es gab keinen Regen! Nach 9 Uhr hat sich sogar die Sonne durch die Wolkenschicht gebrannt. Bis wir das Zelt getrocknet, alles zusammengepackt haben und losfahren, ist es 10 Uhr. Eigentlich nicht schlecht für das erste Mal Camping seit längerem. Die Landschaft ist wunderschön und heute sogar sonnig. Das Tennengebirge grüßt majestätisch. Wir fahren den Hochkönig und das Hagengebirge zur Linken und dem Tennengebirge zur Rechten über den Pass Lueg und halten dort, um die "Salzachöfen" anzusehen, unsere dritte Klamm. Hier zwängt sich die Salzach zwischen den Bergen hindurch. Diese Klamm hat ihren ganz eigenen Charakter: Der Weg führt tief in die Felsformation hinein, den "Dom". Dies ist eine Art Höhle, über uns wölbt sich eine natürliche Felskuppel, unter uns schäumt die Salzach. Nachdem wir alle Treppen wieder hinauf gelaufen sind, die wir auf dem Hinweg hinunterliefen, geht es weiter. Mittagsrast an einer schönen Wildblumenwiese. Hurra, jetzt wird zum ersten Mal die Sonnencreme ausgepackt!

Weiter nach Hallein, wo wir das Salzbergwerk besichtigen wollen. Leider ist die Seilbahn, die im Führer vermerkt ist, seit 4 Jahren außer Betrieb. Aber an der Touristeninfo werden wir zur Benutzung des Linienbusses überredet, worauf wir zum Dank unser Gepäck dort abladen und die Touristeninfo als Gepäckaufbewahrung missbrauchen. Erst mit dem Bus bis Bad Dürnberg, dann die Salzbergwerk-Show mit Grubenbahn, "Schutzkleidung", Rutschen und Bötchenfahrt über einen "Salzsee" mit Musik und Lichteffekten. Johanna ist beeindruckt, immerhin. Leider ist der nur stündlich zurück fahrende Bus knapp weg, ärgerlich. Catrin fragt die Besatzung eines Reisebusses mit 65 Kindern, ob er uns bis unten mitnehmen könne. Nach anfänglicher Ablehnung ("Alle Plätze schon mehrfach belegt"), dürfen wir doch mitfahren, hockend im Mittelgang. Direkt vor der Touristeninfo abgesetzt, beladen wir die Räder und fahren noch 4 km weiter bis zum nächsten Campingplatz "Auwirt" in Au. In Anbetracht des guten Wetters zelten wir noch einmal, außerdem ist es schon nach 18 Uhr und wir haben keine Lust mehr. Der Campingplatz kostet gleich 20€. Wir essen im angegliederten Restaurant - das Mischgemüse stammt offensichtlich aus der Tiefkühlkost-Billigabteilung und gekocht wurde nach der Devise "Salzen statt Würzen". Aber was soll's, wir sind ja jetzt Camper, nicht Testesser.

41 km, Durchschnitt 15,36 km/h

Freitag, 30.7.04: Hallein - Salzburg - Braunau - Münchham

Salzburger DomAm nächsten Morgen klappt das Zusammenräumen schon viel routinierter. Bereits um 9:15 Uhr sind wir wieder unterwegs und rasch in Salzburg. Gestern haben wir überlegt, wie wir am besten weiterkommen: Heute Abend beginnt das Familientreffen in Münchham. Allerdings sind es bis dahin mehr als 100 km, was zumindest für die Kinder arg langweilig geworden wäre. Alternativ hätten wir noch eine Übernachtung mehr einschieben können, dann wären wir erst Samstag Mittag zum Familientreffen gelangt. Wir entschieden uns, den Teil zwischen Salzburg und Braunau mit dem Zug zurückzulegen. Also fuhren wir in Salzburg zuerst zum Bahnhof, um eine Zugverbindung nach Braunau ausfindig zu machen. Die gab es leider nur mit Umsteigen während 3 Minuten Aufenthalt. Wir entscheiden uns für eine Verbindung am Nachmittag um 15:39, um uns noch die Stadt anzuschauen. Das Gepäck zwängen wir in ein etwas kleines Schließfach und fahren ins Stadtzentrum. Der Dom ist wegen der Festspiele mit Bühnen umbaut. Mit Mühe finden wir die Dombäckerei (ein winziger Keller) wieder, deren Sauerteigbrot wir in bester Erinnerung haben. Wir lassen uns durch die Touristenpfade treiben und finden Salzburg eigentlich ganz nett, besonders bei dem schönen Wetter. Cappuccino zum Abschluss, dann zum Bahnhof. Der Zug fährt gleich 13 Minuten zu spät los, aber der Anschluss-Schienenbus wartet geduldig, bis auch wir unseren Tross in das sehr knapp bemessene Abteil für sperrige Güter geklemmt haben. Die Sehenswürdigkeit von Braunau lassen wir aus und fahren gleich weiter mit dem Rad über den Inn nach Simbach auf die deutsche Seite. Kurz nach Simbach führt der Radweg durch das "Europareservat Unterer Inn". Dort sehen wir neben dutzenden Schwänen zu unserem großen Erstaunen auch zwei Flamingos im Wasser herumstehen. Nach ein paar km dann leicht aufwärts bis Münchham zum Familientreffen von Catrins Sippe, wo uns die ersten Verwandten schon fröhlich begrüßen.
Ganzer Tag nur Sonne und heiß!

34,26 km, Durchschnitt 16,5 km/h

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© Martin Taplick, 15.08.2004. Letzte Änderung am 09.03.2008